
Thomas Nikles alias Famara, Foto: zVg
ProgrammZeitung aus dem Septemberheft 2023, S. 10
Der bunte Farbtopf ist zurück
Alan Heckel
Famara bringt nach längerer Zwangspause wieder ein Album heraus.
Vergessen hat man ihn nicht. «Neulich wurde ich am Birsköpfli als Famara angesprochen», erzählt der Sänger, der lange nicht mehr im Scheinwerferlicht gestanden ist. Sieben Jahre ist es her, dass mit der Single «Are You Ready (For The Goombay Dance)?» ein letztes musikalisches Lebenszeichen erschien, das letzte Album «Karibu» liegt bereits neun Jahre zurück. Wäre es nach dem Leimentaler gegangen, wäre die künstlerische Pause viel kürzer ausgefallen, doch hartnäckige Stimmprobleme und eine Covid-19-Infektion hatten ihn lange ausser Gefecht gesetzt.
Aufgewachsen in Flüh, begann Thomas Nikles, wie der Musiker bürgerlich heisst, schon früh zu trommeln. In seiner Jugendzeit in den 80er-Jahren hörte er zunächst Hard Rock, bevor er mit 16 in einem Plattenladen mit Reggae in Berührung kam. Via Alben von Bob Marley und Peter Tosh fand der Teenager den Einstieg in eine Stilrichtung, die ihn bis heute fasziniert. Daneben machte Nikles eine Verkäuferlehre. Seither arbeitete er in vielen verschiedenen Berufen: «Von Landschaftsgärtner bis Autokurier habe ich fast alles gemacht.» Mit dem verdienten Geld finanzierte er seine Reisen nach Afrika. Mitte der 90er verbrachte er ein paar Monate in Senegal bei einer Gastfamilie, die ihn Famara nannte. «Dort ist das ein normaler Männername», erklärt er und machte ihn fortan zu seinem Künstlernamen.
Mit dem Musikmachen hatte Nikles da schon angefangen und sich einen Raggamuffin-Style angeeignet. «Ich bin kein grossartiger Sänger, die Rhythmik von der Perkussion bestimmt meine Stimme.» Die Texte sind ein Gemisch aus Englisch, Französisch, Mundart und diversen afrikanischen Dialekten. «Ich weiss schon, wovon ich singe», sagt Famara lachend und bezeichnet sich als «bunten Farbtopf» in der Musiklandschaft.
Nach der Jahrtausendwende kam die Karriere des Solothurners so richtig in die Gänge. Er veröffentlichte Alben in regelmässigen Abständen, trat nicht nur an den renommiertesten nationalen Festivals, darunter St. Gallen, Frauenfeld und Montreux, auf, sondern gehörte auch bei vielen Reggaefestivals im benachbarten Ausland zum Line-up. Dazu kamen diverse Tourneen in Afrika, wo der Schweizer nicht nur wegen seiner auffälligen Rasta-Frisur auffiel. Als er an einem Festival in Gambia der einzige europäische Act war, berichteten alle grossen Zeitungen darüber.
«Stark wie ein Elefant.»
Auch während der gesundheitsbedingten Zwangspause war Famara kreativ und arbeitete an Songs, nur aufnehmen konnte er sie nicht. Als sich dann im Frühjahr dieses Jahres seine Stimme normalisierte («Ein Wunder!»), machte er sich an die Arbeit zu «Tembo Power», das am 22. September erscheint. An diesem Tag findet auch die Plattentaufe im Atlantis statt. «Tembo heisst Elefant auf Swahili», erklärt der Sänger und freut sich auf sein Live-Comeback. «Ich hoffe, dass ich auf der Bühne wieder stark wie ein Elefant bin!»
Album «Tembo Power», erhältlich ab Fr 22.9., Plattentaufe:
Fr 22.9., 20 h, Atlantis Basel, www.famara.ch









Highlight
Highlight
Highlight
Highlight
Highlight
Highlight
Highlight
Highlight
Highlight
Highlight